Mosin-Nagant


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Geschichte

Zum Thema

Geschichtsschreibung ist immer das dokumentierte Ergebnis von Ereignisverläufen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher aber auch technischer Hintergründe.

Selbst
zur Neutralität verpflichtet, beschreibt ein Historiker lediglich einen chronologischen Werdegang. Wohlangemerkt:
Ohne diesen irgendwie zu werten oder zu kommentieren !!!!!

In unserem Fall den Werdegang der russischen Infanteriebewaffnung zum Ende des 19. Jahrhunderts.

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Jetzt, gerade jetzt, sind wir hier, am Schaltpunkt der Einführung eines der modernsten und nachhaltigst im Gebrauch befindlichen Militärgewehre der Welt.



Hintergrund

Das 19. Jahrhundert war ein Zeitraum der politischen Neuerungen und radikaler technischer Veränderungen.

Konflikte zwischen den Staaten und einzelnen Herrschaftsbereichen Europas aber auch mit Rußland und der Türkei sorgten immer wieder für wechselnde Koalitionen und Kriege.

Auf dem nordamerikanischen Kontinent setzten Einwanderer die Landnahme nach Westen fort.
In großen Teilen Afrikas und Asiens verstärkte sich die Kolonisierung, wobei meist die Konflikte der Mutterländer exportiert und auf den fremden Kontinenten ausgetragen wurden.

Natürlich setzte auch das russische Zarenreich jener Tage auf Armeen zur Sicherung seiner Interessen.
Aufgrund der Ausdehnung des Reiches waren diese jedoch äußerst schwierig zu wahren:

Holz aus Sibirien (1912)


Hier war Tamerlan´s
mongolische Hauptstadt:
Ärzte in Samarkand,
Zentralasien (1906)

Armenierin in
Tracht (1905)

1905: Uniformierter
(armenischesGrenzgebiet)

An China´s Grenze: Plantagenvorarbeiter
(vor 1915)




Emir von Bucchara,
Zentralasien (1906)

Bilder aus dem russischen Reich bis 1914 ...

Riesige asiatische Gebiete im Osten, die Türken an der Südgrenze, und im Norden und Nordwesten galt es Finnland und das Königreich Polen zu beherrschen.

Letztendlich war da noch der westliche Nachbar Deutschland (dominiert durch das Königreich "
Preußen"), ein trotz aller Verständigung wahrscheinlicher Konkurrent in Europas Machtgefüge.

Dies alles bewirkte ein allmähliches Anwachsen des russischen Heeres auf über zwei Millionen Streitbare. Ein Kraftakt, der auf Dauer nur über die rigorose Durchsetzung der allgemeinen Wehrpflicht ohne Rücksichten auf Standesunterschiede zu bewältigen war.

Genauso wie seine Nachbarn unterlag Rußland dabei dem Zwang militärtechnischer Neuerungen. Schoss man noch zu Jahrhundertbeginn nur mit Waffen, die von vorne zu laden waren, so ließen nur wenige Jahrzehnte später die mittlerweile perfektionierten Hinterlader eine wesentlich höhere Feuergeschwindigkeit zu.


Modernisiertes Gewehr "Berdan II"


Die hierauf eingeführten Berdangewehre wurden jedoch kurz nach Indienststellung von weiteren Neuerungen überholt:

Frankreich und Preußen schossen nun mit dem neuen rauchlosen Pulver, beide Staaten nutzen gleichzeitig die technischen Möglichkeiten ihrer Industrieen zur Einführung von Mehrladern.

Damit einher ging die weltweite Entwicklung kleinerer Kaliber. Sie erbrachten den Vorteil geringeren Munitionsgewichts (= mehr
Patronen am Mann) in Verbindung mit einer gestreckteren Flugbahn (= bessere Trefferleistung bei größerer Entfernung).

Selbst die verhasste Türkei verfügte im letzten Drittel des Jahrhunderts über amerikanische Winchester-Unterhebler. Sie setzte diese mehrfach und äußerst wirksam bei Auseinandersetzungen mit zaristischen Truppen ein.

Aufholen

Um diesem technischen Rückstand seiner Truppen aufzuholen, befahl Zar Alexander II Anfang der 80 ér Jahre die Gründung einer Kommission zur Einführung von Mehrladegewehren. Sein Nachfolger Alexander III Alexandrowitsch hielt an diesem Projekt fest.

Zehn Jahre später und nach etlichem Hickhack um Details und Interessen gab es endlich ein Ergebnis:
Die Synthese aus Entwürfen des zaristischen Oberst und Waffenkonstrukteurs Sergej Ivanowitsch Mosin und des belgischen Fabrikanten und mechanischen Erfinders Leon Nagant.

Zar Alexander II



Den Namen "Mosin-Nagant-Gewehre" sucht man in der russischen Literatur allerdings vergebens. Hier gilt die Bezeichnung:

"
Drei- Linien- Gewehr Modell des Jahres 1891", namentlich und offiziell beim Kommissionsbeschluß am 16. April 1891 festgelegt durch Zar Alexander III persönlich!

Oberst Mosin Leon Nagant



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