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M 27 Skitruppe

Fern der Heimat > Soumen Armeja > Finnlands Gewehre

M 27

(Nennform: Skitruppen- / Radfahrergewehr)

Baujahr: 1928

Herkunft: Finnland

Fabrikation: Tikkakoski (auch VKT)

Zeitraum: 1927 - 1940

Länge: 119 cm
Lauflänge: 66,5 cm
Gewicht: 3,66 kg

Visier : Treppenrahmen
bis 3200 Arshin

Stückzahl: Unbekannt

"Special Forces"

Einer der Vorteile der Suomen Armeija war, neben der in der Verteidigung wichtigen Heimatverbundenheit, der überaus hohe Anteil von Skitruppen und (im Sommer oft dieselben Einheiten) radfahrender Kontingente.
Gerade diese Truppenteile zeigten sich den Eindringlingen im Winterkrieg wie auch im Folgekrieg wegen ihrer
Beweglichkeit und logistischen Unabhängigkeit stets überlegen.
Setzten die sowjetischen Truppen zumeist hartnäckig auf ihre zahlenmäßige wie auch technische Überlegenheit (Panzer, motorisierte Einheiten), so hielten die finnischen Abteilungen stets und fast durchweg erfolgreich mit ihren kleinen, der Natur des Landes angepassten Abteilungen dagegen.

Als Paradebeispiel gilt der sowjetrussische Nachschub mit Treibstoffen: Er war vielfach mit Motorschleppern ausgestattet, jedoch bewegten sich die Versorgungseinheiten im engen Verband mit Kampfverbänden quasi "lindwurmartig" auf finnischen Terrain. Und das durch Wälder und Morast. Jeder, z.B. durch Kampfeinsatz notwendige, Aufenthalt der gepanzerten Einheiten mußte mitgemacht werden. Auf diese Weise wurde der Nachschub jedesmal an der Peripherie Opfer der eigenen Kämpfer.
In diesem Wissen legten es finnische Skischützen besonders auf eine punktuelle Blockierung der Angriffswege an,
eine Taktik die immer aufging!

Doch auch von der kämpfenden Truppe getrennte Versuche, einen Nachschub zu gewährleisten, endeten vielfach in einem Desaster: Finnische Scharfschützen und das oftmals selbst für Kettenschlepper ungeeignete Gelande sorgten für viele Mißerfolge.

Heimwehrverbände und Armee Finnland´s hatten diese Probleme jedoch nicht. An der Stelle, wo ihre Gegner auf Motorisierung setzten, hatten sie ihre Rentiere (...und somit recht wenig Zündaussetzer..).

Das vorliegende Gewehr M 27 entspricht im Wesentlichen dem frühen Standardgewehr der Suomen Armeija. Einzige Ausnahme ist die Halterung der Riemen.
Grund hierfür ist die Trageweise, welche von Ski- aber auch Radfahrertruppen zur Vermeidung unnötiger Blessuren bevorzugt wurde. Während der herkömmliche Fußsoldat mit der mittigen Riemenbefestigung durchaus klarkam, benötigte ein Ski- / Radfahrer (wie übrigens auch ein Kavallerist) beide Hände zum "Lenken".
Deshalb war für diese Anwendergruppe die seitliche Anbringung der Gewehrriemen kreuzschonender, da (ganz einfach) ein engerer Sitz am Körper besser gewährleistet werden konnte.

Einfach eingesteckt:
Seitliche Riemenbesfestigung am Laufende


Drehbar, flexibel:
Die hintere Riemenhalterung

Die Umrüstung eines normalen M 27 zum Skitruppen- bzw. Radfahrergewehr erfolgte auf einfachste Weise:

In den oberen Riemenschlitz wurd einfach ein Passstück eingesetzt, an dessen Ende wiederum der neue Riemenbügel gegenseitig angeschraubt wurde. Hierzu passend schraubten die Finnen unterhalb des Schulterschaftes mittig einen
drehbahren Riehmenbügel ein. Zunächst vorhandene ältere Riemenschlitze wurden einfach zugepflockt.

In unserem Beispiel ist der Kolben allerdings schon von vorneherein
ohne Riehmenschlitz gefertigt worden (entspricht, lt. Wrobel, Variante III dieser Version)

Selbst individuelle Vorlieben und Prägungen, wie linkshändige Trageweise, konnten hiermit durch einfaches Umstecken des oberen Bügels schnell eingerichtet werden.



Zum Ende offenbart uns das Belegstück noch ein weiteres wichtiges Detail:

Auf dem Hülsenstempel findet man neben Baujahr, Firmenlogo und Seriennummer noch ein "D".
Dieses Zeichen deutet auf eine nachträgliche Einrichtung der Waffe auf die modernste finnische Patrone jener Zeit hin (D-Patrone). Es handelt sich hierbei um eine Variante, die der sowjetischen
m 1930 (einer leistungsgesteigerten m 1908) entsprach.

Derartige Stempel sind bei finnisch aptierten Beutewaffen jedoch durchaus nicht selten. Sie sind zudem ein Zeichen für die Sorgfalt Finnlands, seine Dienstgewehre immer auf einem aktuellen Stand zu halten!




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