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M 1891 / 44 ( II )
(Kurzform: M 44)
Baujahr: 1946
Herkunft: Sowjetunion
Fabrikation: Ishevsk (auch Tula)
Zeitraum: 1946 - 1948
Länge: 101,5 cm
Lauflänge: 49,5 cm
Gewicht: 4,125 kg
Visier: Tangentenvisier,
Stiftkorn mit Kornschutz
Entfernung: bis 1000 mtr.
Stückzahl: Knapp 470 Tsd. (Ishevsk)
In Erwartung neuer Herausforderungen, etwa dem Wiederaufbau der Infrastruktur oder der Erneuerung einer durch Kriegseinwirkungen am Boden liegenden Landwirtschaft (auch Sieger müssen essen !!!) wurde die Produktion von Handfeuerwaffen zum Ende 1945 in der Sowjetunion mehr als drastisch zurückgefahren.
Somit freigewordene Ressourcen an Arbeitskräften und Material lagerte die staatliche Planung nach dem Sieg im "Großen vaterländischen Krieg" auf nunmehr wichtigere Bereiche um.
Trotzdem kann man nicht behaupten, die Modellpflege am M 44 sei oberflächlich gewesen ...
Im Gegenteil, eindeutige Erfahrungen bzw. Fehlermeldungen der Waffenmeister aus den Kampfeinsätzen mit der ersten Variante fanden nun bei den Konstrukteuren Gehör.
Und - wahrscheinlich wegen des größeren Zeitfensters durch den verschwundenen "Kriegsdruck" - auch eine konsequente Umsetzung in der Produktion !!!
Hauptpunkte der Anwenderkritik nach der Änderung:
a) Halterung des Bajonett´s: Nachweislich führte die herkömmliche Arretierung im Einsatz zu einer erhöhten Querbelastung des Laufendes. Somit war (bei warmgeschossenen Läufen) ein seitliches Abwandern des Haltepunktes möglich. Abhilfe schafft nun eine neue zweite "Nase" (im Bild unten).
b) Korn: Ein eher zierlicher (aber in Zeiten des Materialmangels angesagter) Kornfuß mit Quermaß 12 mm wurde durch einen von satten 18,5 mm abgelöst. Zusätzlich halfen jetzt in Schußrichtung angebrache Marken zur Orientierung für das Einschießen.
Eine Verstellung mittels Korntreiber war nun leichter nachzuhalten !
Bild oben: Die Mündungspartien beider Karabiner in der Synopse
( oben Modell I, darunter das II. Modell )
Was guckssu ? :
Ebenfalls überarbeitet zeigt sich beim II. Modell die nunmehr verbesserte Visierung des M 44.
Bis 1945 war der Schütze bei Anwendung seiner Visierscala zur Feuerverlegung, vor Allem im Halbdunkel oder unter Stress (soll´s im Gefecht ja auch ´mal geben ...), den recht kleinen und nichthinterlegten Ziffern ausgeliefert.
Mit dem nunmehr verbesserten Tangentenvisier hatte dieses endgültig ein Ende:
-- Die Ziffern sind nun größer
-- Teilweise wurden die Ziffern wurden jetzt weiß hinterlegt
Bild rechts:
Buben aus Ishevsk, der eine schaut hell, der andere dunkel ..
.
Oben das Visier Modell I,
unten Modell II
Ein letzter, jedoch sehr augenfälliger, Unterschied des Nachkriegskarabiners zu seinem Bruder aus unruhigen Tagen ist im Schaft zu finden.
So hatten die Konstrukteure bei der Entwicklung des M 44 sehr deutlich auf die Waffen anderer kriegführender Staaten geschaut, nicht zuletzt auf den gegnerischen deutschen Karabiner 98 k.
Im Zuge notwendiger Materialeinsparungen zeigte sich der dort im Kriegsverlauf eingeführte Schaft aus laminiertem Holz ("Schichtholz") auch in Tula und Ishevsk als annehmbare Lösung. Zudem konnte mit dieser Methode die Lagerzeit der benötigten Hölzer erheblich verkürzt werden.
Die Folgen: Nicht nur die Handhabe des M 44, sondern auch ein guter Teil des Vorgängermodells M 38 wurden (bei letzteren alle ab 1943, spätestens bei Instandsetzung) in dieser Form ausgeführt !
Nach dem Ende der Kampfhandlungen entfiel dieser Zwang, fortan zeigten die erneuerten M 44 (II) sich wieder mit einem soliden Vollholzschaft.
Neben den vorherigen Verbesserungen an Bajonett und Korn wurde auch diese Eigenschaft von den Lizenznehmern in den neuen "sozialistischen Bruderländern" übernommen bzw. gleichartig weitergeführt !!!
Somit war, ab dem Produktionsjahr 1946, die "eierlegende Wollmilchsau" der Nagantfamilie endgültig zu Ende entwickelt und für den Export in kommende Krisen- (= Interessen-) Gebiete vorbereitet.