Mosin-Nagant


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Remington

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Unmögliches wird sofort erledigt, ...

Der zweite amerikanische Lieferant für russische Militärgüter war die auch heute noch bekannte Firma Remington in Ilion (N.Y.). Entgegen der Ausrichtung des vorher besschriebenen Konzerns Westinghouse handelte es sich hierbei jedoch um ein Unternehmen, welches schon zu Mosin´s Zeiten vorwiegend Gegenstände des militärischen Bedarfs herstellte. Ein perfekt durchgeführtes Geschäft mit den Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg über mehr als 100 Tsd. Stücke des legendären Revolvers "Remington New Model Army" (von der Entwicklung über die Produktion bis zur passenden Distribution) legte den Grundstein für eine fortschrittliche Massenproduktion von Feuerwaffen.

Beste Lage: Die Remington-Arms Fabrikation in Ilion (Staat New York), direkt am Erie-Kanal

Hierdurch ergab sich für die Produktionsteams der Vorteil, daß ein Auslesen wie auch Weiterentwickeln von Bauplänen auch im Bereich "Gewehre" genügend Erfahrungen vorlagen, um selbst mit den unkonventionellen Vorgaben aus Rußland klarzukommen. Zudem verfügte die Firma Remington über sehr gute Kontakte, da sie schon im russisch- türkischen Krieg ein wichtiger Munitionslieferant der Zarenarmee war.

Es folgte ein Riesenkontrakt mit Britannien zum Bau von
Lee-Enfield Gewehren gleich am Anfang des 1. Weltkrieges, sowie eine weitere Proktionslinie für französische Karabiner! Hierdurch besaß das Unternehmen EIGENTLICH eine weitaus bessere Ausgangsposition (neudeutsch: "Aufstellung") als die Konkurrenz aus Springfield, zumal man die Zusammensetzung der Abgesandten der russischen Artilleriekommission in New York schon kannte. Ebenfalls vorteilhaft war, daß die ersten beiden Lieferaufträge für Drei-Linien Gewehre keinerlei Instanz zwischen der Zarenregierung und Remington Firearms beinhalteten.

Wie geschrieben: EIGENTLICH !!!

... Wunder dauern etwas länger !

In einem Pokerspiel hätten somit die "Boys" von Ilion, New York, recht gute Karten für eine zügige Erfüllung des Zarenkontrakts gehabt. Zumal ihnen gleich mit Unterzeichnung (diese auch noch mit einem Vorsprung von mehr als einem halben Jahr gegenüber dem Mitbwerber Westinghouse!!!) Detailpläne, kurz danach eine gute Stückzahl an Produktionslehren und sogar Musterstücke des zu erstellenden Produktes geliefert wurden.

Aber auch in diesem Spiel setzte die Geschichte auf den Detailteufel mit seinen fünf blöden Assen:


Zu dumm nämlich, daß kein Plan zu keiner Lehre ebenso wie zu keinem Belegstück passte.

Und so standen zwischenzeitlich auch die Techniker von Remington vor denselben Problemen wie ihre Kollegen bei der Konkurrenz: Lediglich die Schiene Versuch / Hirnschmalzmolke / Irrtum ermöglichte es auch ihnen, einigermaßen funktionsfähige Repliken des offiziellen Drei-Linien Gewehres herzustellen. Unterdessen fügten sich die Abteilungsleiter von Remington Firearms mit ihren Ansprech"partnern" der russischen Kommission zum Thema "Geregelte Fertigungsstandards" gegenseitig dicke Kopfbeulen zu...

Erfahrung satt:

In den Hallen von
Remington Firearms wurden zeitgleich auch
P 17 Gewehre für die US-Army gebau
t.
Dies war die vereinfachte Version des britischen Lee-Enfield M 14, ebenso in Lizenz hier hergestellt

... während die angestrebten (weil vertraglich und terminlich zugesagten) Produktionszahlen zunächst nicht einmal zu einem ZEHNTEL erfüllt werden konnten.

Letztendlich aber konnten die prozessorientierten Amerikaner ihre Vorstellungen zugunsten selbstenwickelter Standards durchsetzen.

Im Ergebnis für den Sammler sind unsere Mosins von Remigton denn auch wieder einmal ein Kompromiß: Zwar stimmen die groben Maße mit den Originalen aus dem Mutterland überein, eine Austauschbarkeit der Teile mit jenen ist jedoch keinesfalls garantiert.

Ebenso wie für die Drei-Linien Gewehre von Westinghouse gilt jedoch auch hier:


Industrielles und handwerkliches Geschick ermöglichten mit einer gewissen (und das ist wirklich typisch amerikanisch!) Hartnäckigkeit trotz aller Hemmnisse ein Militärgewehr von hervorragender Qualität !




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