Mosin-Nagant


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Verhaspelmalledeifix

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Verhaspelmalledeifix

Eine De- und auch Montageanleitung




Bild inks:

"Putain! Putain de merde -"

Zu deutsch:
"....was für ein Gefuckel ! "


Das rote Tuch im immaginären Blickfeld kommt bei manchem nicht von ungefähr

-
nach, manchmal auch schon während -
der Demontage des Mosin-Nagant Verschlusses ...


Irgenwann ist es endlich soweit, der heißersehnte erste Mosin ist angeschafft. Unwiderstehlich wird nun der Drang, das gute Stück vollständig zu demontieren. Schließlich möchten sowohl der (Deko-) Sammler als auch der Schütze mit dem Erwerb Ehre einlegen, gegebenenfalls durch Sichtung verdeckter Stempel etwas über die Herkunft, gewissermaßen den Lebenslauf der Waffe, erfahren...

Wie dem auch sei, eine Reinigung steht allemal an...

... erst recht, wenn es sich um ein sogenanntes "neuwertiges, arsenalgepflegtes Gewehr" handelt. In letzterem Fall wird sich der frischgebackene Besitzer wundern, bis in welche Ecken so einige Jahrzehnte die Einlagerungsfette gedrückt haben können...

Der Demontage erste Schritte:

Alles beginnt damit, daß der glückliche, nun "tatsächliche Gewalt-Ausübende" (lt. WaffGes.) den
Verschluß aushebelt und anschließend denselben bei durchgedrücktem Abzug souverän nach hinten aus dem System zieht. Hernach wird dieser aber ersteinmal lässig zur Seite gelegt ...

Dort verbleibt auch der
Putzstock, welcher sich nach einigen Linksdrehungen aus seiner Aufnahme am Stirnende des Schaftes ziehen läßt.

Nun munter weiter:

Erkennbar am eigentlichen Gewehr sind 4 Schrauben, die zwei ersten halten die eiserne Schaftkappe (- lassen wir die beiden genau das ruhig weiterhin verrichten - ).
Ebenfalls
zwei klemmbare Ringe um den Handschutz - zumindest bei den jüngeren Jahrgängen -, lassen sich mit Daumendruck dearretieren, nun nach vorne schieben, und befreien so den Lauf von seiner Ummantelung.

Die beiden weiteren Schrauben
lösen System / Lauf wie auch den Magazinkasten. Hiermit haben wir zumindest den ersten Teil der kompletten Zerlegung geschafft.

Das Ganze sieht nun SO aus :


GLÜCKWUNSCH -
Holz und Metall wurden erfolgreich getrennt...

Weiter geht´s mit dem Magazinkasten an sich, auch hier gelingt die Demontage locker ( zumindest unter 40 Grad Fieber und 3,0 Promille ) :

Die Ellipse zeigt eine
Metallzunge, welche vor dem Abzugsbügel unterhalb des Magazinkastens durch eine Aussparung herausragt. Ein Fingerdruck in Pfeilrichtung (a) gibt den Unterboden frei, dieser läßt sich anschließend in Pfeilrichtung (b) ausschwenken.
Die so freigegebene Baugruppe, bestehend aus Magazinlippe
A und dem Boden B ( Bild unten rechts) , wirkt wie eine federbelastete Zange. Drücken wir nun die beiden bezeichneten Teile zusammen, läßt sich das Ganze aus dem Magazinkasten entnehmen.

Bild unten links:
Die Baugruppe als Klemmzange, hier hält sie einen Schlagbolzen

Bild rechts:

Die Ellipse zeigt hier die Aussparung
für die oben erwähnte Metallzunge

Applaus: An diesem Punkt angelangt, steht einer gründlichen Reinigung des guten Stückes nun Nichts mehr im Wege !!!


Aber - war da nicht noch ´was ???

Der Mosin-Nagant Verschluß:


-
EXKURS -

Leitgedanken bei der Konstruktion militärischen Einsatzgutes waren/sind immer "Einfachheit, Zuverlässigkeit und Funktionssicherheit in allen Lagen". Dies gilt in besonderem Maße natürlich auch für das Herzstück aller Drei-Linien Gewehre !

Selbstverständlich spielt bei der Entwicklung solcher Bauteile auch die Frage nach der "Anwender-/Zielgruppe" eine nicht zu unterschätzende Rolle. So versteht sich von selbst, daß man von einem SBS-Soldaten, Fallschirmjäger (gleich welcher Nation) oder erst recht einem sog. "Brandenburger" wohl eher den sicheren Umgang mit komplizierteren technischen Entwicklungen und Abläufen erwarten kann/konnte ..



Mit der
Skepsis einer Bulldogge gingen wir dieses Thema an...


"...entre chien et loup..."

Französische Bulldogge
und russischer Verschluß

Wesentlich anders, allerdings, war die in´s Auge zu fassende Zielgruppe für das Ende des 19. Jhdts. neu zu entwickelnde Gewehr der russischen Truppen: Bei einem Aufkommen von etwa 2 Mio. Streitbaren (ohne Verwaltung, Nachschub und Kosakenverbände) ist insbesondere dieser Gedanke vor und während der Konstruktionsphase zwingend logisch:

"Sind die zukünftig in unserem (= des Zaren) Reich zu rekrutierenden Menschen diejenigen, von denen, aufgrund ihres Lebensumfeldes, bislang große kognitive Leistungen erwartet wurden?" Die Antwort war allen Verantwortlichen klar: -NEIN -


Wir betrachten diese Sichtweise als wichtig
, erst recht wenn dem Einen oder Anderen während der De-/Montage russischer Waffen der Kragen zu platzen droht... ---- Denken Sie immer hieran, - und: ALLES WIRD GUT

- EXKURSENDE -


Zurück zum Gegenstand:

Der Verschluß der Gewehre und Karabiner unserer Waffenfamilie besteht aus 6 Funktionsteilen


Verhaspelmalledeifix:

A -- Schloß (mit Kammerstengel)

B -- Schlösschen

C -- Verschlußschiene

D -- Verschlußkopf

E -- Schlagbolzenfeder

F -- Schlagbolzen


x -- Verschlußsteg (mit "Nase")

y -- Aussparung unter Schloß


Der Vorgang der Demontage:

(Zur besseren Verdeutlichung sind auf dem ersten Bild zwei Phasen übereinander zu sehen)

1. Wir fassen den Verschluss mit der rechten Hand am Kammerstengel. Anschließend zieht die linke Hand das Schlösschen zurück und dreht es um 90 Grad nach links. So löst sich die Teilbaugruppe aus "Verschlußschiene und -kopf"


Im Bild unten sehen wir den so unter 1. getrennten Teil der Baugruppe (noch in linearer Anordnung)


2.
Die linke Hand hält unsere Schiene, die andere dreht den Kopf 45 Grad nach rechts. Nun läßt auch dieser sich lösen

3. Als nächstes benutzen wir die Aussparung des hinteren Endes unserer Verschlußschiene als Werkzeug ("Schlüssel"), um den Schlagbolzen herauszudrehen ...

Bild oben: eine Krone im Schieneneingang korrespondiert mit der Nut im Verschlußkopf


Aber Vorsicht:

"It´s cool, man" - will sagen, daß die Feder über eine große Kraft verfügt ...

Bild oben:

Besser ist es also, während des Herausschraubens des Schlagbolzens diesen über einer geeigneten Unterlage gegen ungewollten Freiflug zu sichern (!!!)


Mit diesem Arbeitsgang
löst sich auch das Schlösschen vom Schloß, hiermit endet also die Demontage des Verschlusses!

Sicher wäre es nun logisch und einfach, die anschließende Remontage mit den Worten: "Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge" zu beschreiben...

Und trotzdem- obwohl dies auch weistgehend zutrifft- gibt es da einen
kleinen Handgriff, den zu beschreiben wir an dieser Stelle für äußerst wichtig halten:

Nachdem wir nämlich die
Teilgruppe Schlagbolzen / Feder / Schlösschen wieder mit dem Schloß verschraubt haben, ergibt sich nun das Unterfangen der Rekombination mit der zweiten Teilgruppe Verschlußschiene / -kopf !

Hierzu schiebt man letztere Gruppe zunächst auf die andere passend, d.h. linear angeordnet wie oben auf den Bild zu 1. auf
( = Aussparung der Schiene fluchtet in die Krone auf der Unterseite des Schlösschens ).
Anschließend verdrehen wir den Verschlußkopf um 90 Grad nach links (hierdurch fluchtet seine Krone wieder in die Nut an der Stirnseite des Schlosses).

Und nun gilt es: Erneut halten wir das Kammerstengel in der Beuge von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und ziehen das Schlösschen mit der linken zurück und drehen es dabei nach rechts - d.h. zum Körper hin.

Der Trick:
Gleichzeitig drückt der rechte Daumen den Verschlußsteg an seiner Nase ( = X der Beschreibung ) in die Aussparung ( = Y ) an der Unterseite vom Schloß. Das Ganze flutscht nach einiger Übung reibungslos !!! und immer !!!

Wir haben diesen Vorgang zur Kontrolle mit verschiedenen Verschlüssen und auch in Teilekombinationen mehrmals vollzogen.

Einzig die Teile eines
"New England Westinghouse"- Verschlusses passten - erwartungsgemäß - nicht mit jedem anderen zusammen.

Und - Es gab auch manchmal Probleme mit Teilen sogenannter "Neu-Deko´s", hier waren es aber nur die Flex- und Schweißverlußte, die einen geregelten Ab- / Aufbau der Teile behinderten...



Für manchen Sammler / Schützen ist diese Vorgangsbeschreibung gewiß obsolet..., jedoch: schaden kann´s nicht !!!

Und wenn´s denn doch so war, ist diese Seite trotzdem nicht überflüssig:

Denn dann erstellten wir sie eben nur .....

... damit diese Dogge da das Ding durchschaut !




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