Mosin-Nagant


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Im Wolfspelz

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Der "Mosin-Haenel"



Baujahr: unbekannt

Herkunft: Finnland / Deutschland (DDR)

Fabrikation:
SAKO / Haenel (Suhl)

Zeitraum: 1939 - 1944 / 1968 - 1993 (ab 1991 in "Haenel 570" umbenannt)

Länge: 119 cm
Lauflänge: 40 cm
Gewicht: 3,35 kg

Visier: Schieberastvisier,
verstellbares Korn mit seitlichen Backen

Entfernung: bis 50 mtr.
in 10 mtr. Stufen verstellbar

Stückzahl: Einzelstück


Im Wolfspelz ...


… könnte man vermuten, fühlt sich ein Schäfchen erst so richtig sicher und geborgen.

Andererseits erweckt so eine Maskerade, wenn erkennbar, beim Beobachter oftmals eine Art erwünschter Aufmerksamkeit.
Treu dem Traum: Wie würden die Kollegen schauen, wenn ich mit dem dicken Teil auf den Stand (gemeint ist der Luftgewehrstand) erscheine.?!? --- Und: (im Ernst) obwohl die magische "50" beim Autor schon länger überschritten ist, ganz frei von solchen Träumereien ist er immer noch nicht…(Siehe auch unsere Seite " Ungarischer Sniper")

Selbstverständlich wird jeder Gedanke an akzeptable Treffgenauigkeit in solchen Momenten zunächst einmal verdrängt, denn jeder weiß:
Es gibt gewiss einen guten Grund für die Existenz von Matchluftgewehren !

Nein, in solchen Momenten ist dies sicher egal, ansonsten wäre auch die Beliebtheit der bekannten Yunker-Luftgewehre (
AK 74-Nachbauten vom Originalhersteller Ismash mit CO2-Vortrieb für 4,5 mm Rundkugeln) wahrhaft unerklärlich…

Zum Gewehr: Die Grundwaffe ist ein karabinerähnliches Luftgewehr Haenel Modell 310 im Kaliber 4,4mm, das in einen finnischen Mosinschaft M 39 eingepasst wurde "so als währe dort nie etwas anderes dringewesen" (Zitat des Verkäufers).

Als dieses wirkliche
Unikat beim "Onkel" erschien, war das Interesse des Autors sofort geweckt. Zum Einen wegen der tollen Idee zu einer solchen Synthese, zum Anderen liegen hierorts hinlängliche und nur gute Erfahrungen mit einer eigenen Haenel 310 vor !!!

Die Waffe wurde als hebelgelenkter Federdruckmehrlader im Kaliber 4.4 mm (Rundkugel) konzipiert.
Sie diente in der DDR auch als "Wehrsport"- besser "Trainings-Waffe" zur Schießausbildung, u.A. bei den
Jungen Pionieren.

Die Mehrladefähigkeit wird durch Magazine für 6, 8 oder gar 12 derartiger
Kügelchen unterstützt.

Haenel 310.2 in der GST-Version (Cursorhand bewegt den Bildauschnitt)

Im Volksmund kursiert sie auch als sog. "Kirmes- Luftgewehr". Jedoch liegt hierbei ein kleiner Irrtum vor...

... während die Luftdruckgewehre (wie auch westliche Pendants, etwa der Marke
Diana) eines zugelassenen Schaustellerbetriebes aus guten Gründen nur über recht begrenzte Mündungsenergie verfügen dürften, schafft es eine "echte Haenel" - je nach Zustand - durchaus bis nahe an die gesetzlich freie Grenze von 7,5 Joule.

Da, neben aller Einzigartigkeit des angebotenen Gewehres, in seiner Beschreibung bei eGun zudem auch die Rede von "handwerklichem Können" war, fragten wir nach .... und wir wurden geholfen !!!


Auffällig: Größenvergleiche "Magazin" und "Munition"


Die Grundfragen waren:

1.
Wie integrierte der Büchsenmacher System und Lauf der Haenel in die Kulisse des M 39 ?

2. Wie überwand er den Längenunterschied beider Systeme (M 39 vom Schlößchen bis Mündung stolze 88 cm / Mod. 310 lediglich 78 cm ), bzw. maskierte er ihn ?


3. Wo versteckt sich nun das Gehäuse für die Achsaufnahme des Spannhebels ?

Zu 1 : Grundsätzlich kamen der Ausführung die im Querschnitt sowie in der Höhe geräumigen Maße eines M 39-Schaftes zu Hilfe (mit dem eines M 91/30 wäre dies nicht so einfach möglich !). Auch passte der Auslösestollen der Haenel weitestgehend auf den vorhandenen Abzug, allerdings mußte das System etwas gekürzt werden, damit es sich wirklich bündig in den Schaft einfügt.

Zu 2 : Der obere Handschutz maskiert den etwas schmächtigeren Lauf der Grundwaffe vollständig. Im Anschluß hieran wurde der Lauf geringfügig mit einem stimmigen Stück Rohrprofil verlängert. Dies erklärt auch das untenstehende originalgetreue Mündungsbild des Umbaues !




Original und ohne Fälschung:


Laufende sowie Mündungspartie blieben unverändert


Zu 3 : Hier spielt der Schaft des " Ukko Pekka" seine Bauweite aus: Das Gehäuse entfiel, seine Schutzfunktion übernimmt nun das Holz bzw. das Mosinmagazin.
Hierzu war lediglich eine kleine Ausfräsung (im Inneren, direkt über dem Magazinkasten) nötig, die Maske ist somit vollständig und PERFEKT.

Links: Der originale Magazinkasten des Mosins kaschiert die Umlenkerbasis (Lupe bewegt das Bild)

Stichwort "Ausfräsen":

Natürlich war der Büchsenmacher gezwungen einen Zugang für das Magazin des Haenels in den Schaft einzuarbeiten. Das gelang ihm mit einer relativ
unauffälligen Ausnehmung.
Zumindest in Verbindung mit dem recht kurzen
6´er-Stäbchen bleibt die Maßnahme in der Seitenansicht des somit vollendeten Mosin-Haenel weitgehend unsichtbar !


Zum Schluß bleibt vielleicht noch eine letzte Frage:

Wer kommt auf so eine Idee und setzt sie dann auch noch derart gut um ???

Die Antwort verbirgt sich hinter den pseudonymen Initialen J.M., seines Zeichens gelernter Büchsenmacher mit lebenslanger Erfahrung und einer Leidenschaft für das Außergewöhnliche. Er gilt im Bekanntenkreis als Koryphäe, vor allem wegen seinem Hang zur Perfektion. Das vorliegende Stück zeugt von seinen Fähigkeiten, Nichts wurde hereingewürgt oder mutwillig zusammengequetscht.

Hier zählt allein die Liebe zum Handwerk, denn er weiß noch, daß auf jedem Produkt sein Name steht !!!




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