Mosin-Nagant


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M 91 Westinghouse

Joint Ventures

M 1891

(Kurzform: M 91 "Westinghouse")

Baujahr: 1915 ???

Herkunft: VSA

Fabrikation: New England Westinghouse Company

Zeitraum: 1915 - 1917

Länge: 131 cm
Lauflänge: 78 cm
Gewicht: 3,85 kg
Visier : Treppenrahmenvisier,
bis 3200 Arshin
Stückzahl: fast 770 Tsd.

Geboren aus Erpressung und Chaos ...
(... und trotzdem zu einem vorzeigbaren Vertreter unserer Waffenfamilie geraten)

Wie die Vorgeschichte zeigt, verzögerte sich die erste Auslieferung der Gewehre erheblich, sogar bis Mitte 1917. Rechtsnachfolger in der russischen Regierungsmacht waren nun die "Menschewiki" im Rahmen einer Übergangsregierung.
Immerhin gelang es jenen unter ihrem Leiter Kerinski, unter Zuhilfenahme
brüderlicher internationaler Kontakte (immerhin war er im Jahr zuvor noch "Oberster Sekretär der russischen Freimaurervereinigung"), die bisherigen Lieferhemmnisse auszuräumen und somit Westinghouse endlich eine teilweise Erfüllung seines Vertrages zu ermöglichen.

Das Ergebnis beeindruckte dann auch die neuen Machthaber, zum Einen in der
sehr guten Machart der Waffen an sich, zum Anderen aber auch durch die mittlerweile "herbeigewurschtelte" Austauschbarkeit der Komponenten zu bereits vorhandenen Drei-Linien Gewehren! Eine weitere Teillieferung erfolgte, die Buchhalter der New England Westinghouse Company benötigten in der Folge weniger rote Tinte. Gute Aussicht: Ein Neuer Vertrag über weitere 800 Tsd. Stück stand an.

Leider beendeten neuerliche innerrussische Veränderungen mit der sog.
"Oktoberrevolution" alle Hoffnungen. Die neuen Herrscher ("Bolschewiki") wollten den Krieg im Westen beenden und fuhren somit den Interessen Britanniens und der VSA in die Parade. Zudem erklärten sie ausdrücklich NICHT für die Schulden ihrer Vorgänger einstehen zu wollen (Gleiches galt auch für deren Verträge).

(Anmerkung des Autors: Derartige Erklärungen bewirken u.U. eine Generationen überdauerne Feindschaft der Gläubiger,
wie das Beispiel der Wirtschaftspolitik des Deutschen Reiches nach 1933 zeigt ...)

Spätestens mit dieser Wendung erwiesen sich die Bedenken des Mutterkonzerns "Westinghouse Electric & Manufacturing Company" als durchaus berechtigt, das (erzwungene) Geschäft wurde fast zur Pleite !

Zurück zum Produkt:
Die meisten der ausgelieferten Drei-Linien Gewehre aus Springfield weisen auf ihren Systemhülsen 1915 als Produktionsjahr der Waffe aus.

Der Grund hierfür ist jedoch nicht in besonderer Arbeitswut der Westi´s in diesem Jahr zu suchen, sondern
allein in der Tatsache, daß lediglich die Abmessungen der Läufe und Hülsen schon in der Vorphase der Produktion anhand von Plänen und Lehren geklärt waren ! Somit konnte sich der Fabrikant hiermit schon ab der Vorproduktion in Vollauslastung begeben bzw. Vorfertigen.
Sämtliche weiteren Bestandteile mußten hingegen verändert / nachgebessert werden, bzw. konnten bis zur endgültigen Fertigungsklärung überhaupt nicht in Angriff genomen werden.

Hülse von 1915 ?

Diese abgegriffe Systemhülse
eines Westinghouse zeigt
zwar das Datum, aber ....


Immerhin wissen wir, daß der Stempel der
Suomen Armeija auf eine dankbare Übernahme hindeutet !

Erst mit den Wendungen zu Anfang 1917 ergab sich endlich die Chance, korrekte Mosins zu komplettieren. Deshalb sind wohl beinahe sämtliche erhaltenen Stücke unbeachtet des Stempels in dieses Jahr einzuordnen !

Dieses Alles, samt der Vorgeschichte, interessierte die damaligen Verbraucher natürlich nicht. Für sie zählte lediglich, daß das Gewehr von Westinghouse gut schoß und extrem haltbar war. Auch die unveränderte Weiterverwendung in der finnischen Armee ist hierfür ein guter Beleg.





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