Mosin-Nagant


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M 38

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M 1891 / 38

(Kurzform: M 38)

Baujahr: 1943

Herkunft: Sowjetunion

Fabrikation: Ishevsk (auch Tula)

Zeitraum: 1938 - 1944

Länge: 101 cm
Lauflänge: 49 cm
Gewicht: 2,96 kg

Visier: Tangentenvisier,
Stiftkorn, Kornschutztunnel

Entfernung: bis 1000 mtr.

Stückzahl: Ca. 2,46 Mio.

Der erste offizielle Kurzkarabiner nach dem Modell von 1907 ( M 1907, in der amerikanischen Literatur fälschlicherweise oft
M 1910 genannt). Der sogenannte "Gendarmeriekarabiner M 1895", oftmals als Vorläufer aller Mosin-Karabiner genannt, bleibt in dieser Abhandlung absichtlich außen vor, da uns die Datenlage ( auch aus den VSA) als zu nebulös erscheint.

Hier gezeigt wird eigentlich ein
M 38 / 44 mit Schichtholzschaft. Diese Variante deckt etwa 80 % aller M 38 ab, ihr Schaft weist nämlich die nutzlose Aussparung für das anklappbare Bajonett des M 44 auf. Der Grund mag in vorgezogener Produktion der M 44´er Schäfte zusammen mit notwendigen Überholungen / Instandsetzungen der ersten Serien des ursprünglichen M 1938 zu finden sein.

Über das
exakte Verhältnis von Vollschäften zu Schichtholzprodukten liegen leider keine ausreichenden Zahlen vor. Dies gilt nicht nur für Ishevsk, sonder auch für Tula, wo zudem auch keine sonstigen Produktionsdaten des M 38 gesichert sind.

Das Visier des M 1891 / 38:

Berücksichtigt wird die nur
kurze mögliche Wirksamkeit.


Eine Schußentfernung war deshalb lediglich
bis 1000 mtr. einstellbar

Übernommen hatten die Konstrukteure allerdings die bewährte Art des Schiebevisiers, jedoch hier in einer
annähernd linear geführten Form.
Der einfache Grund dafür war, daß eine (flugbahn-bedingte) kurvige Ausführung - analog zum bekanten "
Lange Visier" des Gewehr 98 - aufgrund der kürzeren Wirksamkeit nicht vonnöten war

Nachtrag:


"Unverhofft kommt oft", oder zumindest "... wieder einmal ...".

Diese Erfahrung konnten wir schon mehrfach bei unserer mittlerweile täglichen Netzrecherche zum Thema "Mosin-Nagant" machen. So auch hier, als im Herbst 2012 plötzlich ein M 38 des Baujahres 1945 angeboten wurde.

In solch einem Fall heißt es:
Ganz schnell sein, kurz die Augen reiben, und zur Sicherheit noch einmal Fachliteratur / Datenbank abgleichen. Half aber nicht, das gute Stück KONNTE nicht in dieser Form zu jener Zeit gebaut worden sein...

...Oder etwa doch ?

Nun, bei der Lösung dieser Frage sehen wir uns am Besten an die damals erforderlichen Maßnahmen innerhalb der Sowjetischen Armee an:

Die Fakten: Seit gut einem Jahr Jahr befand sich die sowjetische Armee auf dem Vormarsch zum ersehnten Ziel, dem Sieg über die Deutsche Wehrmacht. Besser noch, spätesten seit Churchill´s "Streichholzspiel" auf der Konferenz von Teheran stand die UdssR in Erwartung dauerhafter Einflußgewinne bis tief in das Deutsche Reich hinein !

Ein beträchtlicher teritorialer "Jackpot" winkte !!!

Genau diese GUTE Entwicklung zeitigte aber auch die Notwendigkeit,in Zukunft neue wirtschaftliche Prioritäten zu setzen. Allen beteiligten Lenkenden war es dabei klar, daß sich die Industrie im Hinblick auf diese Entwicklung FRÜHZEITIG umorientieren müsse.

Mit anderen Worten: RÜCKRÜSTUNG würde
für demnächst angesagt sein . - In diesem Zusammenhang machte eine Aufarbeitung der Restproduktionen vergangener Tage (zur Recourceneinsparung) gewaltigen Sinn ...

Deshalb geht die Vermutung des Autors gerade im Hinblick auf dieses Belegstück genau in jene Richtung !


Notwendige Maßnahmen:

- Erfassen sämtlicher kompatib´ler Module "Mosin-Nagant".
Und zwar in allen
aktuellen ( 1943 ! ) Produktionsbereichen BEIDER Fabriken (Tula, Ishevsk).
- Montage überzähliger Vorproduktionen (i.d.R. einzelner, eingelagerter Fertigungsaufträge - milit."Lose"-) mit aus Rückläufen gewonnenen / extrahierten Modulen, beispielsweise Schäften, aber auch Läufen und Systemen.

Hinweis: Da es sich bei einer "überzähligen Vorproduktion" durchaus auch um "nur leicht mangel-behaftete Ware" handeln konnte, kam damals eine Vernichtung / Einschmelzung aufgrund der zu Kriegszeiten herrschenden Energieknappheit wesentlich teurer, als deren Zwischenlagerung !!!

- Je nach Fertigungsstand sollte nun diese mittels Rückführung in den Kreislauf quasi WIEDERGEWONNENE Neuwahre (egal, ob Gewehr oder Karabiner "Mosin-Nagant") frisch in das Jahr der Gewinnung eingestempelt werden !!!

Um das zu begreifen, muß man sich gewiß erst einmal von der heute geltenden
Ikone eines sogenannten "Qaulitätsmanagement" lösen:

Damals herrschte Krieg ! - Und Etwas, was heutzutage "Ausschuss" wäre, wurde vorauschauend (da schon zuvor AUFWENDIG PRODUZIERT) vorsorglich zurückgelegt .

Bild oben: Laut Datenlage bislang nicht vorhanden, gemäß "K.H. Wrobel, Bd. I" jedoch vermutet, ein echter M 91/30 aus Tula, 1944

Photo privat !

Das wirklich Interessante an solchen obigen Zufallsfunden ist für den Autor allerdings nicht allein die Tatsache, daß doch immer ´mal wieder Mosin´s auftauchen, welche in irgendeiner Form bisher der Fachliteratur entgangen sind.

Nein, von Belang ist, daß selbst Liebhaber welche sich bald täglich mit ihrer Passion beschäftigen, in solchen Momenten gezwungen werden, bislang als "feststehende Fakten" Verinnerlichtes neu zu überarbeiten !!!

Dies jedoch macht einen
wichtigen Stimulus der Arbeit an unseren Seiten aus. Im Laufe der Zeit war der Autor mehrfach genötigt, sich diesem Reiz zu unterwerfen. Eine tolle Erfahrung, entspricht sie seiner übergroßen Neugier, gerade im Hinblick auf historische - aber minder bekannte - Ereignisse und Verläufe.


Passend zum Belegstück hier ein Sammlerzitat:


"Es wird immer wieder ein Rätsel sein,wieviel Militärwaffen aus unterschiedlichen Teilen wann und wo zusammengebaut wurden. Ich selbst sammel jetzt über 30 Jahre, und es sind mir Stücke untergekommen,die es so aber gar nicht geben dürfte ( z.B. IG 88 mit Lange Visier,ohne Laufmantel für den Export )" T. Laufert

Wenn das kein Anreiz ist, gerade im Hinblick auf weitere "unmögliche" Mosin-Nagants die Augen weit offen zu halten ?!?




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